eSport in SH: LEZ.SH hätte schiefgehen können
LEZ.SH war knapp
eSport-Akademie kommt nicht mehr
Anders als mit dem LEZ.SH und der Förderrichtlinie wird sich Schleswig-Holstein durch die eSport-Akademie im föderalen Wettbewerb nicht halten können. Die eSport-Akademie, an der – anders als der Name vermuten ließ – mögliche schädliche Auswirkungen des Gamings und eSports auf Kinder und Jugendliche hätten erforscht werden sollen, wird praktisch nicht mehr kommen. Denn zuvor „sollen zunächst die wirtschaftlichen Aspekte des eSport und Gaming, aber auch die weiteren gesellschaftlichen Chancen und Risiken des eSport genauer untersucht werden“, wie es im offiziellen Bericht der Landesregierung vom 29. Oktober 2019 (LT-Drs. 19/1780) heißt. Es ist nicht ersichtlich, dass eine entsprechende Untersuchung auch in Auftrag gegeben wurde.
Ungeachtet dessen scheint das Land SH mit dem LEZ.SH und der finanzstarken Förderrichtlinie im Vergleich zu anderen Bundesländern derzeit gut aufgestellt zu sein. Wäre das LEZ.SH schiefgegangen, hätte Schleswig-Holstein auch seine Ambitionen ad Acta legen müssen, in Deutschland eSport-Land-Nummer 1 zu werden, wodurch schließlich wertvolle Chancen verpasst worden wären.
Schleswig-Holsteins Chancen im eSport
Wenn Schleswig-Holstein zum nationalen eSport-Leuchtturm würde, entstünden dem Land dadurch viele neue Chancen. Zum einen gilt die wirtschaftliche Strahlkraft des eSports als nahezu unbestritten. Mit ihr besteht die berechtigte Hoffnung, dass SH im Schlepptau des eSports zum Beispiel für Entwicklerstudios im Gaming- und Softwarebereich attraktiver wird. Zudem würden Veranstaltungen, Tourismus und Reputation zunehmen.
Zum anderen kämen professioneller Spieler, Coaches und Teams nach SH, um hier Spitzensport zu betreiben. Damit kehrt auch ein hoher Anteil von ausgebildeten und potenziellen Fachkräften für die IT- und Internetbranche einher. Diese Fachkräfte wiederum werden bei der Bewältigung der Digitalisierung benötigt.
Die Liste der Chancen für SH, die im eSport begründet liegen, ist lang. Und deshalb ist es wichtig, dass nach dem LEZ.SH und der Ende 2021 auslaufenden eSport-Förderrichtlinie die nächsten Schritte folgen. Einerseits muss der eSport in SH weiter gefördert werden. Um die Akzeptanz des eSport in der Gesellschaft zu erhöhen, wäre eine eSport-Forschungsstelle zu möglichen negativen Auswirkungen, also eine eSport-Akademie light, vorstellbar. Andererseits müssen Unternehmen und Universitäten sowie Kommunen auf den Zuwachs vorbereitet sein.
Wenn Sie Fragen haben zum eSport in SH, können Sie gerne unter info@anwalt-daum.de Kontakt zu mir aufnehmen.
- 19.12.2019
- 14:00